Anwendung moderner Phasenscanner in der Dokumentation antiker Kulturgüter
Das seit 2009 am RGZM laufende Projekt über die byzantinischen wassergetriebenen Werkstätten in Ephesos/Türkei wird vom i3mainz bei der geometrischen Dokumentation sowie Analyse und Präsentation der Daten unterstützt.
Motivation
Bereits 2009/2010 fanden zwei Messkampagnen zur Erfassung der acht Werkstätten mit zugehörigen Wasserradgerinnen und die Wasserräder verbindenden Kanäle statt. Nach der Auswertung der Daten im darauffolgenden Jahr standen 2012 die Interpretation und Visualisierung der Daten sowie Rekonstruktionen im Vordergrund.
Aktivitäten
Die aus den vorangegangenen Messkampagnen mit einem terrestrischen Laserscanner aufgenommenen Daten standen als kolorierte 3D-Punktwolke zur Verfügung, aus denen 2D-Pläne des zur Zeit der Aufnahme vorliegenden Baubefundes entwickelt wurden. Durch die Georeferenzierung und Einpassung von Dokumentationsplänen aus den 1970er und 1980er Jahren konnten Werkstattbereiche rekonstruiert werden, die heute so nicht mehr vorhanden sind. Durch wichtige Erhaltungsmaßnahmen bzw. Sicherungsarbeiten am Mauerwerk kam es im Laufe der Zeit zu starken Veränderung im Baubefund, wodurch die aktuellen Strukturen nicht mehr denen zu Zeiten der Mühlenaktivität entsprechen. Wichtige Erkenntnisse zu den Mühlen können so durch die Ergänzungen der 2D-Pläne mit diesen Informationen gewonnen werden.
Aus den vorliegenden Informationen erfolgte in Zusammenarbeit mit dem RGZM die Entwicklung von 2D-Rekonstruktionen, um die Werkstätten und Kanalverläufe den unterschiedlichen Datierungen entsprechend darzustellen. Darauf basierend ließ sich eine vereinfachte 3D-Rekonstruktion der MüllerWerkstätten erstellen, mit deren Hilfe sich der räumliche Eindruck des an einem Hang gelegenen Baukomplexes verständlich darstellen lässt. Zudem können die einzelnen Bauphasen farblich visualisiert werden.
Resultate
Die auf Grundlage der Bestandspläne erstellten Rekonstruktionen der Mühlenwerkstätten konnten abgeschlossen und gleichzeitig Bauphasenpläne visualisiert werden. Alle gewonnenen Daten sollen auf einer Internetseite in einem virtuellen Rundgang durch die Mühlenkaskade präsentiert werden.