HERMES - Humanities Education in Research, Data and Methods

Aktiv
Projektgrafik: HERMES - Humanities Education in Research, Data and Methods Shirley Sidharta, CC BY SA 4.0

Im Rahmen des Verbundprojekts HERMES – Humanities Education in Research, Data and Methods beteiligt sich die Hochschule Mainz aktiv am Aufbau eines Datenkompetenzzentrums, das speziell für Forschende aus den Geistes- und Kulturwissenschaften sowie Beschäftigte aus dem GLAM-Bereich konzipiert ist.

Motivation

Die Verfügbarkeit und die Bedeutung von Daten und datenwissenschaftlichen Methoden nimmt sowohl in der geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschung als auch in Kultur- und Gedächtnisinstitutionen stetig zu. Hierdurch ergibt sich ein enormer Bedarf an Aus-, Weiter- und Fortbildung, praxisorientierter Beratung sowie interdisziplinärer Vernetzung.  HERMES reagiert auf diese Bedarfe und wird sie in neun spezifischen Formaten adressieren. Dabei sind die Formate offen für alle interessierten Forschenden von der Dissertationsphase an, unabhängig von ihrem Kompetenzniveau im Bereich Data Literacy und ihrer Karrierestufe.

Neun wissenschaftliche Einrichtungen aus Hessen und Rheinland-Pfalz etablieren in HERMES gemeinsam Orte des Lernens, Forschens und Vernetzens, an denen Datenkompetenzen nicht nur vermittelt, sondern auch kritisch reflektiert und weiterentwickelt werden.

Aktivitäten

Die Hochschule Mainz verantwortet zusammen mit der Philipps-Universität Marburg die Umsetzung der beiden praxisorientierten Formate Data Carpentries und Data Challenges. Bei den Data Carpentries handelt es sich um ein etabliertes Ausbildungsformat, das unter dem Dach der Non-Profit-Organisation The Carpentries Schulungen im Bereich Data Science anbietet. Es werden grundlegende Kompetenzen zur Speicherung, Analyse, Erfassung und Anreicherung digitaler (Forschungs-)Daten vermittelt. Im Rahmen von HERMES werden die vorhandenen Data Carpentries-Kurse evaluiert und nachgenutzt sowie neue entwickelt, mit dem Ziel, ein Curriculum speziell für die Bedürfnisse von Forschenden aus den Geistes- und Kulturwissenschaften aufzubauen. Darüber hinaus werden die Inhalte in Workshops und mehrtägigen Summer/Winter Schools praxisorientiert vermittelt.

Das Format der Data Challenges zielt hingegen darauf ab, die Bearbeitung geistes- und kulturwissenschaftlicher Fragestellungen auf der Grundlage großer Datenbestände mithilfe algorithmischer Analyseverfahren zu fördern, insbesondere im Bereich des maschinellen Lernens, und damit methodische Weiterentwicklungen voranzutreiben. In Form eines Wettbewerbs treten interdisziplinäre Teams an, um über einen festgelegten Zeitraum hinweg an der Lösung eines ausgeschriebenen Problems zu arbeiten. Dieses Format richtet sich vor allem an eine Zielgruppe, die bereits über Erfahrungen in der Arbeit mit datenwissenschaftlichen Methoden verfügt und diese innovativ in der Praxis anwenden möchte. Während der Projektlaufzeit von HERMES werden insgesamt drei Data Challenges öffentlich ausgeschrieben.

Das Verbundprojekt HERMES und seine Projektpartner stehen zudem in engem Kontakt und Austausch mit der Nationalen Forschungsdaten Infrastruktur (NFDI e.V.) und insbesondere den geistes- und kulturwissenschaftlichen Konsortien, um so Synergien zu schaffen und die Vernetzung innerhalb der digitalen Geistes- und Kulturwissenschaften zu stärken.