Motivation

Während der Grabungskampagne 2008 stießen Archäologen der Universität Tübingen im Palastbrunnen von Qatna auf eine Fülle von Holzbalken, die bei der Zerstörung des Palastes um 1340 vor Chr. in die Tiefe gestürzt waren. Die Hölzer waren in originaler Lage und wurden mit Hilfe moderner Vermessung- und Auswertetechniken dokumentiert. In die Aufbereitung der 3D Daten zwischen 2011 und 2015 bezog das i3mainz neben dem Holzbalkenversturz auch weitere Elemente der Brunnenstratigraphie ein. Zur Publikation und Unterstützung der Interpretation entwickelte das Institut 2016 eine plattformunabhängige Applikation, mit deren Hilfe die unterschiedlichen 3D-Daten über das Internet mit verschiedenen Analysewerkzeugen zur Verfügung gestellt werden.

Aktivitäten

Für eine flexiblere Bereitstellung und Analyse der gesamten 3D-Daten des Brunnenprojektes (Holzversturz, Wandmalerei, Treppenstufen, Architektur) entwickelte das i3mainz eine web-basierte Applikation, die ohne zusätzliche Software auskommt. Ziel war es, große 3D-Datenmengen aus Laserscanning und Photogrammetrie mit Hilfe eines Web-Servers zur Verfügung zu stellen. Der Nutzer kann die 3D-Daten mit Hilfe eines in der Webseite integrierten 3D-Viewers betrachten und analysieren. Die Web-Applikation erlaubt also eine interaktive Visualisierung von 3D-Modellen über einen gängigen Internetbrowser wie Chrome, Firefox, Internet Explorer oder Safari ohne Plugins und unter Windows, Apple oder Android. Dieser Umstand erlaubt einen einfachen Zugriff aller Projektbeteiligten auf den gesamten 3D-Datensatz, ohne die großen Datensätze auf den Client zu speichern.