KUlturLandschafts InformationsSystem Rheinland-Pfalz

Abgeschlossen
Landschaftsbild aus Rheinland-Pfalz i3mainz, CC BY SA 4.0

Kulturlandschaften prägen unsere Heimat, unsere Umwelt und schaffen regionale Identität. Sie befinden sich in einem ständigen Wandel und sollen einerseits geschützt, andererseits behutsam gestaltet und weiterentwickelt werden. Das Kulturlandschaftsinformationssystem (Kulis) soll dafür erstmals amtliche Daten von Behörden und öffentlichen Trägern mit Informationen von Privatpersonen, Heimatforschern, Stiftungen und Verbänden gemeinsam darstellen.

Motivation

Rheinland-Pfalz ist ein an kulturlandschaftlichen Zeugnissen reiches Bundesland. Von der Römerzeit über das Mittelalter bis in die heutigen Tage weisen Bauwerke auf historisch bedeutsame Räume hin. Auch die durch Weinbau, Wälder und Vulkane geprägten Landschaften in Rheinland-Pfalz sind vielerorts einzigartig. Dialekte, Bräuche, Feste, Geschichten und Personen machen aus Denkmälern und Landschaften ein komplettes Bild, mit dem einzelne Regionen unverkennbar werden. Mit dem Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) aus dem Jahre 2008 hat sich die Landesregierung die Aufgabe gestellt, diese Kulturlandschaften langfristig zu sichern und zu entwickeln. Diese Zielsetzung soll über die Erarbeitung eines Kulturlandschaftskatasters realisiert werden.

Der Aufbau des Katasters führt über die Entwicklung eines Prozesses für die spätere Sicherung und Entwicklung von Kulturlandschaften sowie die technische und inhaltliche Entwicklung einer webbasierten Informationsplattform. Den Kommunen und der interessierten Öffentlichkeit fällt beim Aufbau des Katasters eine besondere Rolle zu, indem sie aktiv in den Prozessablauf eingebunden werden. Daten und Informationen sollen über diese Stellen im KULIS (KULturlandschafts-Informations-System) erhoben und gepflegt werden. Die technische Realisierung des “KULIS” wird durch das Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik der Fachhochschule Mainz (i3mainz) auf Basis von offenen Standards und OpenSource-Technologien umgesetzt.

Aktivitäten

Nachdem seit Beginn des Projektes ein Katalog der rheinland-pfälzischen Kulturlandschaftselemente erstellt, die Definition von Steckbriefen mit Kriterien für die einzelnen Elemente durchgeführt und durch das i3mainz ein webbasiertes Geoinformations-Systems (WebGIS) in Kombination mit einer Wiki-Anwendung als verteiltes System aufgebaut wurde, ist ein größerer Datenbestand amtlicher und privater Geodaten mit Informationen zu Kulturlandschaftselementen des Landes in KULIS aufgenommen und angelegt worden.

Exemplarisch wurde ndurch eine Beteiligung der Verbandsgemeinde Eich Daten gesammelt und in das System eingepflegt. Des Weiteren wurde von der Lehreinheit Geoinformatik und Vermessung in einer Studentenübung Kulturlandschaftselemente im Landkreis Mainz-Bingen in KULIS aufgenommen. Hierbei waren die Studenten im Landkreis unterwegs und fotografierten bedeutende Elemente in den Gemeinden um die gesammelten Daten und Informationen als Steckbriefe in das Wiki einzutragen und deren geographische Information anzulegen.

Überlegungen und eine Evaluation den Zugang zum System als mobile Anwendung anzubieten wurden angestellt.

Resultate

Die gesammelten Erfahrungen des Prozesses zur Datengewinnung wurden genutzt um Verbesserungen am Informations-System vorzunehmen und den Nutzern die Arbeit mit KULIS zu erleichtern. Neben Anpassungen auf Datenbankebene um das reibungsfreie einspielen von Informationen und die Kommunikation der verteilten Netzstruktur des KULIS zu gewährleisten, wurde auch an der Benutzerfreundlichkeit des KULIS gearbeitet. Dabei wurden Anpassungen in der Menüstruktur des Wiki vorgenommen und Funktionen wie eine Legende oder Koordinatenabfragen im WebGIS integriert um die Kartennavigation und die Informationsabfrage intuitiver zu gestalten.

Da sich das KULIS-Wiki im Aufbau in das Zeitalter des Semantic Webs einfügt, sind Abfragen wie zum Beispiel die Auflistung aller Elemente nach Landkreisen in Rheinland-Pfalz möglich. Dieser Aspekt und die Erweiterung des Projektes als mobile Anwendung bieten Potential für weitere Arbeiten und Entwicklungen in der Zukunft.