09.09.2022

RAFVINIERT auf dem EALD Symposium 2022 in Frankfurt

Christian Wolff bei seinem Vortrag i3mainz, CC BY SA 4.0
Anfang September stellten Mitarbeiter des Projekts RAFVINIERT Teile ihrer Forschung auf dem EALD Symposium 2022 vor.

Auf dem EALD Symposium 2022Anfang September 2022 in Frankfurt a. M. stellten Christian Wolff, Kevin Kaminski und Markus Schaffert Auszüge aus ihrer Forschung im Projekt RAFVINIERTvor.

Christian Wolff sprach über die Wechselwirkungen zwischen raumplanerischen Entscheidungen und Demographie einerseits und zwischen Infrastruktur und Wohlbefinden andererseits. Sie sind von großer Relevanz für ökologische, soziale und räumliche Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit im ländlichen Raum. So kann etwa der Bau eines Pflegeheims zu verringerten Reisezeiten und Kosten für die Angehörigen führen. Gleichzeitig kann ein neues Pflegeheim ältere Menschen aus dem Umland anziehen und dort möglicherweise zu einer Unternutzung von Einfamilienhäusern führen.

Ein Ziel des vorgestellten Projektes ist die Konzeption und Umsetzung eines Modells zur Verifizierung der genannten Wechselwirkungen. Das Projekt konzentriert sich auf alternde Einfamilienhausgebiete in ländlichen Regionen Deutschlands, die aufgrund ihrer homogenen Altersstruktur eine entsprechend geringe Resilienz gegenüber demografischen Veränderungen aufweisen.

Kevin Kaminski stellte seine Forschung zu der veränderten Wahrnehmung des Raumes als Folge der Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie vor. Ihre Auswirkung auf das tägliche Leben und die Wahrnehmung öffentlicher Orte sind abhängig von den persönlichen Erfahrungen und den gesellschaftlichen Umständen.

Vor diesem Hintergrund haben Studierende der Hochschule Mainz Freizeitorte während der Pandemie kartiert. Danach wurden Interviews zu ihren täglichen Freizeitorten und über mögliche Veränderungen in ihrem Kartierungsverhalten vor und während der Pandemie geführt. Die Interviews wurden mit Hilfe von Natural Language Processing qualitativ ausgewertet und visualisiert, um ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen Raumwahrnehmungen, physischen Standorten und Corona-Kontaktbeschränkungen zu erhalten.

Das Symposium wurde von der EALD European Land Use Academy ausgerichtet.