25.01.2022

Svenja Ruthmann erhält Preis der IHK für Rheinhessen 2021

Svenja Ruthmann Stefan Sämmer, IHK, All rights reserved
Die IHK für Rheinhessen zeichnete Svenja Ruthmann von der Fachrichtung Geoinformatik und Vermessung aufgrund der praktischen Bedeutung und Einsetzbarkeit ihrer Masterarbeit in der gewerblichen Wirtschaft aus. Die Studentin beschäftigte sich darin mit der Klassifizierung von Fotografien landwirtschaftlicher Flächen mithilfe aktueller Methoden der Künstlichen Intelligenz.

Am 19. Januar 2022 wurde Svenja Ruthmann, Masterstudentin der Fachrichtung Geoinformatik und Vermessung an der Hochschule Mainz, mit dem dritten Preis der IHK für Rheinhessen 2021  ausgezeichnet. Ihre Masterarbeit mit dem Titel Machine und Transfer Learning zur Klassifikation landwirtschaftlicher Bewirtschaftung verfasste sie in Zusammenarbeit mit der GDV Gesellschaft für geografische Datenverarbeitung mbH in Ingelheim, wo die Preisträgerin inzwischen als Softwareentwicklerin angestellt ist. 

Zur besseren Kontrolle der mit Subventionen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU geförderten Flächen wird an der Einführung eines Flächenmonitoringsystems gearbeitet. Vor allem bei kleinen Flächen ist es nicht möglich, auf Fernerkundungsdaten zurückzugreifen. Eine Alternative besteht darin, von Landwirten aufgenommene Fotografien der Wiesen und Felder zu klassifizieren. Im Rahmen der Masterarbeit zeigte Svenja Ruthmann auf, mit welcher Genauigkeit eine Klassifizierung landwirtschaftlicher Flächen durch Prozesse des Machine Learning und der Computer Vision durchgeführt werden kann. 

Die Bilderkennung, speziell unter Anwendung von künstlichen neuronalen Netzen, kurz CNNs (convolutional neural networks) kann exzellente Bilderkennungsraten erreichen. Zu ihrem Training sind jedoch Millionen von Bildern notwendig, die zuvor von Hand annotiert wurden. „In ihrer Masterarbeit untersucht Svenja Ruthmann, wie CNNs, bei denen wenige Trainingsdaten zur Verfügung stehen, erfolgreich aus akademischen Fragestellungen auf praktische Anwendungen übertragen werden können“, so Prof. Dr.-Ing. Anita Sellent, welche die Arbeit betreute.

Neben Svenja Ruthmann erhielten der Molekularbiologen Dr. Christopher Reinkemeier und der Informatiker Sebastian Zillien einen Preis. Mit dem Sonderpreis „Beste der Besten“ wurde die Laborleiterin Inka Hayn für ihre Leistungen in der beruflichen Weiterbildung ausgezeichnet. Der IHK-Preis wird zum 34. Mal verliehen. Damit prämiert die Industrie- und Handelskammer herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten aus den Hochschulen in Rheinhessen, die eine direkte Umsetzung in der Unternehmenspraxis erwarten lassen und im Gesamtinteresse der gewerblichen Wirtschaft liegen.