
Ein wirtschaftlicher kommerzieller Betrieb von Laserterminals für die optische Kommunikation zwischen Satelliten im All ist nur dann möglich, wenn Laserlinks zwischen Satelliten ausreichend schnell initiiert werden können, sobald gegenseitige Sicht zwischen zwei Satelliten entsteht. Dieses Ziel soll durch eine geometrische Kalibrierung der Laserterminals vor dem Start im Labor sicher gestellt werden.
Tesat-Spacecom ist eines der fĂĽhrenden Hightech-Unternehmen im Raumfahrttechnik-Bereich. Tesat-Spacecom erzeugt und testet Satellitenkomponenten nach ESA- und MIL-Standards. Alle Einrichtungen von Tesat-Spacecom sind zertifiziert nach DIN ISO 9001. Seit Ende der 90er Jahre wird von Tesat-Spacecom ein modernes, optisches Laser Terminal entwickelt, das in Zukunft in Systemen zur Ăśbertragung von Multimedia-Diensten eingesetzt werden soll. Das erste Laser Terminal ist zum Start auf dem Satelliten Terra-SAR vorgesehen.
In einem ersten Schritt wurde 2005 ein Lösungsvorschlag zur Justierung der Tesat Laser Terminals mittels Autokollimations- und Kollimationsmessungen entworfen und softwaretechnisch umgesetzt. Die mathematische Modellierung der Terminalausrichtung erfolgt unter Rückgriff auf die Quaternionenalgebra, so dass eine Parameterschätzung nach Kleinsten Quadraten ohne Vorgabe von Näherungswerten gelingt. Dadurch eröffnen sich Perspektiven für die umfassende geometrische Modellierung der systematischen Fehleranteile der Laser Terminals in naher Zukunft. Ferner werden seitens i3mainz Gerätehardware und eigens entwickelte Steuersoftware zur Verfügung gestellt.
Eine erste Messkampagne gegen einen 1064nm Sendelaser im Reinraum von Tesat-Spacecom verlief erfolgreich. Im Hinblick auf die Optimierung von Messgenauigkeit und Messdauer vor Ort sind ausgewählte Automatisierungsschritte sowie der Einsatz eines Lasertrackers für ein Folgeprojekt in Vorbereitung.
Nachtrag: In 2007 starteten der deutsche Radarsatellit TerraSAR-X und der US-Satellit NFIRE mit je einem Tesat Laserterminal an Bord, ab 2008 werden erfolgreich Laserlinks zwischen beiden Satelliten und auch zu Bodenstationen etabliert und gehalten. Das Konzept hat sich als erfolgreich erwiesen!